Mittwoch, 2. Januar 2008

Arbeit

Ich haette nicht geglaubt, dass ich das einmal sage, aber es ist schoen arbeiten zu duerfen!

Ich habe heute morgen bei einer Fundraising-Company angerufen. Also einer Firma, die Spenden sammelt. Meine Aufgabe wird es sein in den Strassen Sydneys Leute anzusprechen undum Geld zu betteln. Naja nicht ganz so drastisch, denn allein meine Anwesenheit ist gut um die Leute auf die Probleme in der Welt, auf die ich sie anspreche, aufmerksam zu machen (Deutsch ist kompliziert, im Englischen einfach nur: raising awareness).

Ob ich den Job sicher habe weiss ich noch nicht so wirklich. Auf jeden Fall hat die nette Dame am anderen Ende der Telefonleitung mir schonmal meinen Verdienst und meine Aufgaben aufgesagt, was ja eigentlich schon recht vielversprechend klingt. Ausserdem wurde ich zu einem Jobtraining fuer Montag eingeladen. Wird bestimmt spannend und ich bin schon ganz hibbelig, aufgeregt, endlich Geld zu verdienen und mir somit meine Existenz in Australien fuer die naechsten Wochen zu sichern.

Das waere somit getan. Der Plan fuer heute und morgen ist jetzt noch das Internet nach Studienplaetze und Deadlines fuer Bewerbungen zu durchsuchen. Denn das kann dauern und hier habe ich ja noch kostenloses Internet. Vielleicht lege ich auch einfach (aus alter Gewohnheit) eine Nachtschicht am PC ein, denn tagsueber wollen manchmal Leute an den PC. Nachts am PC zu sein ist eh viel entspannter, ruhiger und das Internet schneller. Zu dumm, dass Menschen tagaktiv sind (obwohl manche das wirklich schon umgedreht haben).

Und noch eine kleine Anekdote in der Kategorie Verluste: Morgen ruefn wir wieder einmal bei unserem ehemlaigen Hostel an, in dem wir die Flood hatten. Dann wird sich hoffentlich herausstellen ob die Versicherung fuer unsere Wasserschaeden zahlt.
Vor ein paar Tagen hab ich mir eine neue Zahnbuerste gekauft, weil ich geglaubt hatte, dass ich meine alte irgendwo liegen gelassen habe. Ist jetzt aber wieder aufgetaucht. Braucht jemand meine alte?

Da wir hier ja jetzt schon zwei Wochen in dem Hostel in den BLue Mountains sind hab ich auch oefters mal gekocht. Wenn man nur ein zwei Tage in einem Hostel ist, bin ich oft zu faul einzukaufen oder meine Kuechentasche auszupacken. Aber diese Woche gab es schon Spaghetti, Spaghetti Bolognese, geringelte Nudeln mit "Devilsausage"-Sauce, geringelte Nudeln mit Tomatensauce, geringelte Nudeln mit Tomatensauce und gebratener Wurst, Reis mit Erdnussauce und gecrushten Erdnussen, Reis mit Erdnussauce, gecrushten Erdnussen und gebratener Wurst, Pizza (nicht selbst gekocht). Zum Fruehstueck goenne ich mir ein oder zwei Tassen Milch mit "Alpen Blend European Style Drinking Chocolate", ab und zu etwas Obst oder einen Joghurt. Gekocht wird zu unterschiedlichen Zeiten, sodass man abends mit einer Tuete Chips zufrieden ist.

Wir ziehen also uebermorgen in unser voll moebeliertes Apartment in Coogee, Sydney ein. 5 Minuten vom Strand entfernt. Zwei Schlafraueme, Kueche, TV, Waschmaschine, Sofas, Veranda mit Sicht aufs Meer. Wir koennen es kaum erwarten.

Und noch einen kleinen Beitrag in die Kategorie Buecher: Nach "The Hobbit" habe ich eine weiter Kulturluecke geschlossen und "Alice im Wunderland" gelesen. Oja ich fange langsam an Kinderbuecher zu lesen. Denn als ich ein Kind war hatte ich wohl zu frueh die Hohlbein-Sammlung meines Bruders entdeckt und bin somit auf die richtige (hehe) Schiene zum Stephen King geraten.
Wie dem auch sei, wenn ich einmal Kinder habe wird denen Alice im Wunderland und Der Hobbit vorgelesen. Und Winzig, meine kleine Elefantenliebe aus farbenfrohen Vorzeiten.

Ebenfalls heute morgen habe ich mit einem Kanadier eine Diskussion gehabt, der ein gutes Wissen ueber Deutschland zu haben scheint. Kannte alle moeglichen Staedte. Hat mich dann gefragt, warum Bayern eigentlich der reichste Teil Deutschlands ist. Ob da noch Hitlers Geld drin ist. OBs daran liegt, dass Bayern vom 2. Weltkrieg nicht viel abbekommen hat. Warum man in Deutschland als Auslaender perfekt Deutsch sprechen muss um einen hoeher qualifizierten Job zu bekommen (was man in englisch-srepchenden Laendern offensichtlich nicht muss). Den wenigen Fragen, die ich beantworten konnte, folgte eine Diskussion ueber das Rentensystem in Deutschland, das wohl so nicht weiter moeglich ist. Er ist der Ansicht, dass "mehr Kinder" keine Loesung ist, weil dann langfristig kein Platz mehr in Deutschland waere. Ausserdem meint er, dass es einfach viel mehr Doktoren geben sollte, damit die teure Medizin fuer alte Leute finanzierbar sei und somit die jungen nicht mehr so viel Rentenbeitraege zahlen muessten, denn die jungen Zahlen seiner Ansicht nach durch die Beitraege die "medical care", Medizin, fuer die alten.
Als er dann sagte, dass ihn die Sonne so aktiv mache und er einen Spaziergang machen muesste und ging hat er mich noch beauftragt mit seiner Idee Deutschland zu retten. Haha
Lustiger Kerl, war aber mal wieder nett mit jemandem ueber das gewisse Stammtischgelaber hinaus zu diskutieren. Leider fehlt mir fuer sowas oft das Vokabular um mich mit einem Englischsprachler argumentativ zu messen. Nach vier Monaten vermisst man manchmal die Schule, die doch schoen war die ganzen Diskussionen mitanzuhoeren und selbst selten zu unterbrechen um etwas einzuwerfen. Denn hier hat man so etwas nicht. Hier ist Urlaub. Hier will niemand ueber ernste Dinge diskutieren. Logischerweise nicht. Deshalb bin ich auch ein wenig von Deutschland gefluechtet. Dieser ganze Ueberwachungsstaat, der da wieder aufgebaut wird durch Herrn Innenminister macht einen krank. Man kann nichts weiter tun, als eine Petition zu unterschreiben und mitansehen wie Gesetz nach Gesetz durchgedrueckt wird. Man wurde jeden Tag damit konfrontiert, was der Grund ist, wesewegen ich dieses "mich-aufregen" vermisse. Hier ist alles rosarot. Niemand beschwert sich ueber irgendwas, ausser ueber die zu kleine Kueche oder durchgelegene Matratzen. Nichts von ultimativer Wichtigkeit. Und diese Wichtigkeit vermisse ich. Denn hier scheint die Welt, eine Welt ohne Beschwerden, stehen zu bleiben und die andere Welt scheint sich weiterzudrehen. Aber ich denke, sobald ich als Fundraiser arbeite wird sich diese Sichtweise schnell wieder aendern. Ein Grund, warum ich das hier gerade niederschreibe...

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